(Hemslingen) Das Dorfschreiberprojekt aus Hemslingen, Niedersachsen, nähert sich dem erfolgreichen Ende. Dorfschreiberin Nina Herrmann, die im Sommer 2023 den Wettbewerb mit dem Thema „unterwegs“ gewonnen hatte, hat ihren Roman beendet und an die Initiatorin Stefanie Schmidt übergeben. Es handelt sich um einen rätselhaften Fall, einen Krimi ohne Leiche, ohne Blut und ohne Kommissar. „Die Reportage“ ist der Titel des Buches, das am 6. Januar in Hemslingen vorgestellt wird.
Zu diesem Anlass wird Herrmann aus ihrem Buch lesen und ihre Exemplare signieren. Der Roman selbst ist von den Einwohnern des Dorfes inspiriert. Trotzdem sind die Charaktere im Roman fiktiv. „Die Menschen, die ich hier kennengelernt habe, sind viel liebenswerter als di im Roman“, sagt die Autorin. Ihre Hauptperson ist ein Journalist, der angibt, eine Reportage über Hemslingens Vergangenheit und Zukunft verfassen zu wollen. Doch die Tatsache, dass er nachts allein über Grundstreife streift, löst Argwohn aus. Obwohl niemand genau weiß, was er im Schilde führt, ahnen die Dörfler nichts Gutes. Was wirklich hinter der Recherche steckt, zeigt sich erst spät, doch für Hemslingen geht schließlich alles viel besser aus, als erwartet.
Das Dorfschreiberprojekt selbst wurde von der Hemslinger Autorin Stefanie Glaschke initiiert. Sie organisierte die Ausschreibung und stellte im Herbst 2023 ihre Ferienwohnung für die Preisträgerin zur Verfügung. Außerdem stellte sie den Kontakt zwischen den Einwohnern und der Schreiberin her und begleitete den Schreibprozess. Der Reinerlös aus dem verkauf der fertigen Bücher geht als Spende an die Gemeinde. Geplant ist, das Dorfschreiberprojekt auch in anderen ländlichen Gemeinden durchzuführen. „Es hat zwei sehr positive Aspekte“, berichtet die Initiatorin. „Das Dorf wächst während des Aufenthalts eines Dorfschreibers weiter zusammen. Das Wir-Gefühl wird durch den lokalen Bezug gestärkt. Zusätzlich wird die Kasse mit einer kleinen Summe aufgebessert.“
Wer 2024 eine Dorfschreiberaktion für sein eigenes Dorf wünscht, kann sich für weitere Informationen an die Initiatorin wenden. Es entstehen keine Kosten für die betreffende Gemeinde. Die Initiatorin ist zu erreichen über stefanie.glaschke@gmail.com