(stg) Es macht Mühe, in den Medien gute Nachrichten zu finden. Die Wirtschaft, der Zustand der Demokratie, selbst das Wetter bieten kaum Anlass zur Freude. Das sollte nicht schöner dargestellt werden, als es ist. Und doch ist es gefährlich für das Individuum und für eine Gesellschaft, wenn die negativen Stimmungen überhand nehmen. Doomscrolling lautet der Begriff für die Überflutung mit schlechten Nachrichten. Noch liegen keine belastbaren Studien vor, doch Psychologen sind sich einig: Doomscrolling kann zu negativen Stimmungen, Ängsten und sogar zu Depressionen führen. Verängstigte und depressive Menschen reagieren geschwächt auf die alltäglichen Herausforderungen.
Doomscrolling ist ein Teufelskreis
Das führt zu enttäuschten Erwartungen und Misserfolgen, zu schlechten Nachrichten. Hier bewegen wir uns in einem Teufelskreis, aus dem es kaum ein Entkommen gibt. Aus Eigenverantwortung und zum Wohle der eigenen Psychohygiene ist es deshalb von großer Bedeutung, aktiv nach positiven Meldungen zu suchen und diese auch wahrzunehmen. Wer tief im Doomscrolling gefangen ist, wird durch seine selektive Wahrnehmung schließlich den Blick für positive Impulse verlieren. Pessimismus ist kein geeigneter Weg, um mit der, zugegeben krisengeschüttelteten Gegenwart umzugehen. Gefordert ist die Fähigkeit, seine innere Kraft zu erhalten und in Bewegung zu bleiben. Nur so können Lösungen erarbeitet werden. Die Welt ist kein Ponyhof, aber eben auch keine Hölle und sie wird nicht morgen untergehen.
Neben den Problemen müssen auch die Lösungen beachtet werden
Leider versäumen es die Medien häufig, nach den veröffentlichten Horrorbildern auch dafür zu sorgen, dass alle erfahren, dass das Problem gelöst ist oder sich zumindest verkleinert hat. Wie etwa bei den Bienen. Fühlten wir uns durch vergangene Meldungen über das Bienensterben nicht ständig an Martin Luther erinnert? „Erst stirbt die Biene, dann stirbt der Mensch“, wusste der Kirchenmann im 16. Jahrhundert zu berichten. Alle haben mit angepackt, Bienenwiesen angelegt und urbanes Imkern betrieben. Jetzt die gute Nachricht. Inzwischen ist die Anzahl der Bienenvölker in Deutschland stetig gestiegen, 2023 gab es 1 Million Bienenvölker in Deutschland. Dabei betreiben die meisten Deutschen die Imkerei als Hobby. Da die Versorgung mit deutschem Honig nicht ausreicht, wird Honig importiert. Vorzugsweise aus der Ukraine, einem wichtigen Honighersteller weltweit.
Die zweite gute Nachricht betrifft das Bewusstsein der Deutschen für die Ernährung und Umwelt. Die Aufklärungsarbeit scheint gefruchtet zu haben, denn ganz allmählich wächst die Zahl derer, denen nicht alles egal ist, was mit der Umwelt und der Ernährung zu tun hat.
Und last but not least die dritte gute Nachricht. Frauen erfahren eine stärkere Präsenz in der Food-Branche. Der Fachbegriff lautet Female Conoisseurs. Barkeeperinnen, Weinbauerinnen, Gründerinnen und Food-Bloggerinnen sind auf dem Vormarsch. Mit ihnen verändert sich auch das Angebot. Die modernen Food-Frauen setzen verstärkt auf Nachhaltigkeit und Regionalität.
Für den Ausweg aus dem Doomscrolling ist Disziplin nötig
Schon unsere Großeltern wussten, dass negative Gedanken destruktive Auswirkungen haben. Waren wir als Kinder niedergeschlagen, ermahnten sie uns, uns positive Gedanken zu machen. Sicher, diese drei Meldungen beenden keinen Krieg und keine Klimakrise. Sie können das Problem der weltweiten Migration ebenso wenig lösen wie etwa die Kinderarmut. Doch die Wahrnehmung positiver Nachrichten hält das Gehirn auf Kurs. Die Psyche hellt sich auf. Und genau diese helle, optimistische Haltung ist wichtig, um sich den Anforderungen zu stellen, die unser modernes Leben für uns bereit hält. Arbeiten wir gemeinsam daran, dass wir bald eine positive Entwicklung mehr zu verzeichnen haben: „Doomscrolling in der Bevölkerung gilt als überwunden.“
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Quellen:
AOK: https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/psychologie/was-ist-doomscrolling-und-was-hilft-dagegen/
Statista: https://de.statista.com/infografik/32032/umfrage-zu-interesse-an-nachhaltigkeits-themen-in-deutschland/
KTCHNRebel: https://www.ktchnrebel.com/de/food-trends-2024-gastronomie/